1382 – 1918 – 1954: diese drei Jahreszahlen sind wichtige historische Wendepunkte für jene Stadt, die rund 30 Schüler*innen des Wahlpflichtfachs Italienisch aus dem Petrinum zusammen mit ihren Kolleg*inn*en aus dem BRG Rohrbach zu Beginn der Herbstferien besuchten. 1382 bat diese Region vor Venedig schutzsuchend um die Aufnahme ins Habsburgerreich, 1918 ging sie ans Königreich Italien, nach dem 2. Weltkrieg war sie zunächst Pufferstaat zwischen den Südslawen und Italien, 1954 erfolgte dann die Abtrennung Istriens und die Eingliederung der Stadt in die Republik Italien. Vielen wird mittlerweile klar sein, dass es sich nur um den einst bedeutendsten Hafen Österreich-Ungarns handeln kann, um Triest.
Ein wichtiges Ziel dieser Kulturreise war es, die wechselhafte Geschichte dieser Gegend am Golf von Triest anhand beispielhafter Orte und Sehenswürdigkeiten nachzuvollziehen. Dabei wurde der Bogen beginnend bei den Römern bis zum Triestiner Jubiläumsjahr 2024 gespannt: von den spätrömischen Fußbodenmosaiken der Basilika in Aquileia über den spätantiken Tempietto Longobardo in Cividale del Friuli, vom venezianischen Flair Udines über die Sommerfrische des k.u.k Adels in Grado bis zum ambivalenten Mahnmal der Isonzoschlachten in Redipuglia reichten die Stationen. Neben einer Wanderung auf dem nach Rainer Maria Rilke benannten Sentiero di Rilke zwischen Sistiana und Duino, wo nach 1945 die Grenze zwischen Italien und dem Freien Territorium Triest verlief und einem Ausflug in die sehenswerte Karsthöhle bei San Canziano / Škocjan, wo der slowenische Fluss Reka im Kalk des Karst verschwindet, um 35 km später als Timavo bei Duino wieder ans Tageslicht zu strömen, durfte natürlich auch die Besichtigung des für den jüngeren Bruder Kaiser Franz Josefs erbauten Traumschlosses Miramare nicht fehlen und die Besteigung des zu Beginn des 20. Jh. als Triumphsäule über Österreich-Ungarn errichteten Leuchtturms Faro della Vittoria. Das Finale furioso fand schließlich auf der Piazza dell’Unità d’Italia, dem Hauptplatz Triests, statt: genau zu den Feierlichkeiten des 70-Jahr-Jubiläums der Wiedereingliederung Triests in den italienischen Staat erreichten wir das Stadtzentrum und wurden Zeug*inn*en der festlichen Stimmung eines wahrhaft nicht alltäglichen Spektakels.
Nicht immer ist Österreicher*inne*n bewusst, dass die Stadt Triest ‚erst‘ seit 70 Jahren zu Italien gehört. 30 jungen Oberstufenschüler*inne*n aus Oberösterreich seit Ende Oktober 2024 schon …