Pizza nach neapolitanischer Art, ein Abendspaziergang durch die chaotischen Gässchen der Stadt und ein Jausnen im Schatten der Schirmpinien zwischen den antiken Ruinen einer 2500 Jahre alten Stadt? Dieses Abenteuer durfte die Griechischgruppe der siebten Jahrgangstufe auf der Kulturreise nach Neapel (ursprünglich griechisch Νεάπολις) bestreiten.
In dieser sehr programmreichen Woche bekamen wir wohl mehr denn je des UNESCO-Weltkulturerbes auf einmal zu sehen. Angefangen bei der einzigartigen Kunst der neapolitanischen pizzaioli (Pizzabäcker), über die Gemächer des Schlosses Caserta hinweg zur antiken Welt von Pompeji bekamen wir von Tag zu Tag eine immer bessere Vorstellung des griechischen, römischen und natürlich des neapolitanischen Lebens.
Wie auf einer Zeitreise ins 5. Jhdt. v. Chr. fühlten wir uns, als wir in Paestum vor den gewaltigen Göttertempeln standen und förmlich die in den uralten bis in den Himmel ragenden Säulen gefangene Präsenz der Götter und Priester vernahmen. Die majestätischen Tempel der Hera, des Poseidon und der Athene zeugen dort von der tiefen Religiosität und Verehrung der Gött*innen. Ebenfalls fast göttlich verehrt wird in Neapel das Blut des San Gennaro, welches über das Schicksal der Stadt bestimmt und im Duomo di Santa Maria Assunta aufbewahrt wird. Diese Kathedrale war einer unserer ersten Stopps bei einem Rundgang durch die Innenstadt, in welcher wir übrigens fast mehr Motorradfahrer*innen ohne Helm als Fußgänger*innen zählten!
Schon der erste Blick auf den legendären Vesuv, der wie ein schlummernder Drache in der Landschaft liegt, erzeugte das Flair eines italienischen Films in uns! Die Kulisse auf der Spitze eines der aktivsten Vulkane der Welt war unglaublich – auf der einen Seite der rauchende Krater (κρατήρist ja griechisch und heißt eigentlich Mischkrug), auf der anderen ein himmlischer Blick auf die Küste Neapels. Allerdings sorgte 79 v. Chr. in Pompeji der Vulkan für einen Stillstand der Zeit. Die einst belebte Stadt mit rund 20.000 Einwohner*innen wurde durch den Vulkanausbruch in eine Schicht Asche gehüllt, welche Überreste bis heute haltbar machte. Drei Fünftel sind bis heute ausgegraben, darunter viele griechische Mythen abbildende Wandmalereien. Und so ergab sich wohl auch das am häufigsten verwendete Wort der Woche: Fresko. Die haben uns wirklich bei jedem Ausflug verfolgt, genauso wie die tägliche Pizza und Pasta am Abend!
Ein Moment frei von jeglichen kulturellen Eindrücken bot uns ein Abstecher ans Meer. Bei idealer Wetterlage kam Ende September nochmal so richtig Sommerstimmung in uns auf, während uns die Wellen das Salzwasser ins Gesicht peitschten.
Summa summarum war die gesamte Woche in Neapel sowohl kulturell als bildungstechnisch ein riesiges Highlight, welches auch für pittoreske Seiten im Fotobuch sorgte.
Ciao e a presto, Neapel!
Bericht von Veronika Schreibelmayr 7b