Am 11. Jänner 2024 waren wir, das PuP-WPG, im Kindergarten Am Hartmayrgut zu Besuch, um den Kindern verschiedene Spielstationen anzubieten. Zuvor haben wir uns im Unterricht mit dem Thema Entwicklungspsychologie befasst. Insgesamt nahmen 31 Kinder im Alter von 3-6 Jahren teil.
Es gab fünf Stationen, bei denen die Kinder spielerisch Aufgaben lösen konnten. Eine Station beschäftigte sich mit der Theory of Mind, eine mit der Mengenkonservation, bei den anderen drei Stationen konnten die Kinder dann Memory spielen, zeichnen und mit Bauklötzen bauen.
Zu Beginn waren die Kinder natürlich sehr schüchtern und zurückhaltend, nur wenige wagten sich zu uns in den Gruppenraum. Doch bereits nach kurzer Zeit und vor allem nachdem die ersten Kinder mit einem vollen Stempelpass, mit Süßigkeiten und Belohnungen, mit Erfahrungen und Erzählungen, aber am wichtigsten, mit einem Lächeln den Raum verließen, warteten die restlichen Kinder neugierig davor. Sie freuten sich auf die Spielstationen wie auf die Nachspeise zu Mittag.
Eine Betreuerin stellte sogar fest, dass die Kinder konzentrierter als sonst bei der Sache waren, weil sie uns ihr Können zeigen wollten. Bei der Station “Zeichnen” waren die entwicklungspsychologischen Unterschiede klar erkennbar. Während für die Jüngeren die feinmotorischen Ansprüche des Zeichnens noch herausfordernd waren, produzierten die zirka 4-Jährigen typische Kopffüßler und die Schulanfänger schon detailreiche Menschen und Häuser. Mit einem Sticker und einem Stempel belohnt ging es dann auf zur nächsten Station.
Jean Piagets Konzept der Mengenkonservation bezieht sich auf die Fähigkeit eines Kindes zu verstehen, dass die Flüssigkeitsmenge gleichbleibt, auch wenn die Flüssigkeit in ein andersförmiges Gefäß gegossen wird. Wie aufgrund von Piagets Versuchen zu erwarten war, konnten die Kinder unter dem Alter von sechs Jahren diese komplexen Denkoperationen nicht durchführen.
Die Theory of Mind beschreibt das Phänomen der Dezentrierung. Damit ist die Fähigkeit gemeint, sich vom eigenen Wissensstand zu distanzieren und in den Gedankengang eines anderen Kindes hineinzuversetzen. Wir konnten feststellen, dass die Kinder bis zu sechs Jahren dazu tendenziell nicht in der Lage waren.
Wir danken dem Kindergarten für die Möglichkeit, unser theoretisches Wissen in der Praxis umzusetzen. Es war ein erlebnisvoller und lehrreicher Nachmittag.
Hans-Peter, Maja, Tara, Luna, Klara, Clara, Lukas, Joseph, Max und Moritz (8abc)