Astronomie trifft Ästhetik
Digitale Bilderstellung und Bildbearbeitung
Die Petriner Sternwarte bietet trotz der Lage am Stadtrand von Linz mit der damit verbundenen Lichtverschmutzung gute Möglichkeiten für die Astrofotografie. Nicht nur helle Objekte wie der Mond oder Planeten können abgebildet werden, sondern auch „deep-sky“-Objekte wie Kugelsternhaufen, Gas- und Staubnebel oder ferne Galaxien lassen sich fotografisch darstellen.
Die notwendigen langen Belichtungszeiten werden durch ein neues Autoguidingsystem von Lacerta ermöglicht, das die exakte Nachführung des Teleskops garantiert. Lichtspuren durch Sterne, die sich durch das Bildfeld bewegen, werden damit in den Bildern vermieden. Die Belichtungszeiten können in den Stundenbereich gehen, meist werden aber mehrere kürzer belichtete Aufnahmen mit zusammengeführt. Beeindruckende, fast künstlerisch anmutende Ansichten von Nebeln und Galaxien sind der Lohn für den Aufwand.
Bearbeitung von Astrofotos
Mit speziellen Digitalkameras und Filtern werden Schwarzweißfotos aufgenommen, zusätzlich wird ein Helligkeitswert ermittelt. Die Frequenzen, die beobachtet werden, entsprechen den Emissionsfrequenzen unterschiedlicher Elemente wie Wasserstoff (H), Sauerstoff (O), Schwefel (S) oder Stickstoff (N). Ein SHO-Bild wird also mit dem Emissionslicht von Schwefel, Wasserstoff und Sauerstoff aufgenommen. Die Belichtungszeit kann in Summe bis zu 60 Stunden betragen.
Vor allem bei Objekten, die eine Lange Belichtungszeit erfordern, sind „normale“ Digitalkameras nicht geeignet, da sie viele unterschiedliche Frequenzen aufnehmen und die Lichtverschmutzung eine Aufhellung des Hintergrunds bewirkt.
Den unterschiedlichen Frequenzwerten der Schmalbandaufnahmen werden dann Farben zugeordnet, am bekanntesten ist die „Hubble-Palette“, hier werden die gleichen Farbwerte wie bei den Fotos des Hubble-Weltraumteleskops verwendet, je nach Bedarf oder auch nach ästhetischen Gesichtspunkten können die Farben variiert werden.
Mit Bildbearbeitungsprogrammen - teilweise werden spezielle Bearbeitungsprogramme für die Astrofotografie verwendet, aber es wird auch mit Standardprogrammen gearbeitet - werden die Bilder fertig gestellt.